Vortrag - Gérard Raulet: „Nicht nur negatives Emigrantentum“. Blochs Erfahrungen und Erwartungen im französischen Exil

Der Titel des Vortrags ist ein Zitat aus einem Brief von Ernst Bloch. Für Bloch, wie für die meisten Emigranten, war das Exil keine freie Entscheidung und die Wahl des Emigrationslandes hing von zahlreichen Motiven ab: persönliche Beziehungen, die mehr oder weniger kulante Einwanderungspraxis der jeweiligen Behörden oder die Existenz einer Emigrantengemeinschaft. Obwohl viel Energie notwendig war, um sich über Wasser zu halten, klammerten sich die Exilierten an ihre schriftstellerischen Vorhaben und an ihre politischen Ideale. Sie versuchten aus der Not eine Tugend zu machen. Daraus ergab sich auf fremdem Boden ein äußerst reges und vernetztes intellektuelles und organisatorisches Treiben. Von Bloch ausgehend versucht der Vortrag, in konzentrischen Kreisen die geistigen und politischen Auseinandersetzungen zwischen den Exilierten zu schildern.. 

Gérard Raulet, Prof. Dr., langjähriger Leiter einer
Forschungsgruppe zur Kulturgeschichte der
Weimarer Republik und assoziiertes Mitglied am
Centre Marc Bloch in Berlin. Er ist Autor zahlreicher
Arbeiten u.a. über Ernst Bloch, Max Horkheimer und
Karl Marx. Ernst Bloch und andere Philosophen hat
er ins Französische übersetzt.


In Kooperation mit dem Institut français Mannheim und der Deutsch-Französischen Gesellschaft Ludwigshafen am Rhein und Mannheim e.V.

WANN: Donnerstag | 23. November | 18:00 Uhr
WO: Ernst-Bloch-Zentrum
Walzmühlstraße 63
67061 Ludwigshafen am Rhein

Eintritt 5€/erm. 2,50€