18.04.2024

Talk bei Bloch.Live.

Vermittelt durch Wissenschaft und Medien entsteht das Bild einer geschlossenen, allumfassenden und scheinbar unabwendbaren Katastrophe. Ein Zustand der allgemeinen Hoffnungslosigkeit grassiert, der durchaus begründet ist und zu bestimmten Reaktionen in Politik, Kultur und Zivilgesellschaft führt. Doch wenn wir den Schluss ziehen, die Welt stehe vor dem Abgrund, müssen wir uns dann nicht auch fragen: Welche Welt geht eigentlich unter – und wessen Welt? Hat dieses Wissen um die Ausweglosigkeit kulturübergreifend dieselbe Bedeutung? Gibt es nicht noch andere Umgangsformen, als bloß Verzweiflung, Leugnung oder Abwehr, nur, dass diese im medialen Diskurs oder der Öffentlichkeit nicht so deutlich in Erscheinung treten? Und berücksichtigte man diese vermehrt, wären dann eventuell produktive Lösungsansätze, wenn schon nicht für den Klimawandel selbst, so doch wenigstens für den politischen und sozialen Umgang damit zu erwarten? Das Zustandekommen der Hoffnungslosigkeit wie ihre Auswirkungen wollen wir hinterfragen.

Diskussionsteilnehmer:

Prof. Dr. Anders Levermann

Anders Levermann, geboren 1973 in Bremerhaven, studierte Physik in Marburg, Berlin und Kiel. 2002 wurde er in theoretischer Physik am Weizmann-Institut in Rehovot (Israel) promoviert. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet er am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, wo er die Abteilung Komplexitätsforschung leitet. Er ist Professor am physikalischen Institut der Universität Potsdam und forschte von 2015 bis 2023 an der Columbia University in New York. Seit 15 Jahren trägt er zu den Berichten des Weltklimarats IPCC bei und hat mehr als 150 wissenschaftliche Veröffentlichungen zu physikalischen und ökonomischen Themen in Fachzeitschriften unteranderem in Nature, Science und PNAS ebenso wie Zeitungsartikel in der FAZ, der Zeit, im Economist und im Guardian veröffentlicht. Im Oktober 2023 erschien sein Buch "Die Faltung der Welt", in dem er ein neues Narrativ für unser Leben auf einem endlichen Planeten vorschlägt.

Dr. Philipp Müller

Philipp Müller ist derzeit Vertretungsprofessor für Mediale Öffentlichkeit am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Mannheim. Am selben Institut ist er hauptamtlich als Akademischer Rat tätig. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Mainz (2014 bis 2019) und München (2010 bis 2014). An der LMU München wurde er 2015 mit einer Arbeit zur Wahrnehmung des Medienwandels promoviert (summa cum laude). In Forschung und Lehre befasst sich Philipp Müller mit politischer Kommunikation und gesellschaft­lichem Zusammenhalt, sowie den sozialen Dynamiken und psychologischen Mechanismen des Medienwandels. Schwerpunkte seiner Tätigkeit bildeten in den letzten Jahren die kommunikativen Ursachen des Aufstiegs des politischen Populismus, díe Folgen algorithmischer Nachrichtenauswahl im Internet und die Prävalenz rassistischer Aussagen in der Öffentlichkeit.

Dr. Simon Teune

Dr. Simon Teune ist Soziologe mit dem Schwerpunkt Protest und soziale Bewegungen. Er forscht zurzeit an der Freien Universität Berlin im Sonderforschungsbereich "Intervenierende Künste" zur Wirksamkeit künstlerischer Interventionen in gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Teune ist Gründungsmitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung, dass über Universitäten und Einrichtungen hinweg Forschende zusammenbringt. Er war zuvor am Wissenschaftszentrum Berlin, an der TU Berlin und am Institute for Advanced Sustainability Studies in Potsdam tätig.

Moderation:

Dietrich Brants, SWR

Donnerstag | 18. April | 18:00 Uhr
Eintritt 5 Euro; erm. 2,50 Euro

Datum: 18.04.2024 / 18:00 bis 20:00 Uhr